Das Ende der Ölheizung?

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Wer die Überschriften mancher Meldungen verfolgt, könnte den Eindruck gewinnen, dass das Heizen mit Öl Geschichte ist oder es demnächst wird. So ganz richtig ist das nicht. Wir beschäftigen uns in diesem Beitrag mit der Zukunft der Heizungsanlage mit dem Brennstoff Öl und den Fakten und Tatsachen, die es dabei zu beachten gilt.
Letzte Aktualisierung : November 2022

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Was ist eine Ölheizung?

Zunächst wollen wir uns mit der Definition dieser besonderen Heizungsart beschäftigen. Darüber hinaus geben wir die Antworten auf die Fragen wie zum Beispiel Ölheizung wie lange noch? oder ob sich eine neue Ölheizung überhaupt noch lohnt.

Was versteht man unter einer Ölheizung?

 
Eine Ölheizung ist eine Heizungsanlage, die mit dem Brennstoff Heizöl befeuert wird. Beim Betrieb einer solchen Heizungsanlage werden zwei Arten unterschieden:

  • Ölheizung mit Hilfsenergie
  • Ölheizung ohne Hilfsenergie

 
Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass im Jahr 2018 etwa 23 % aller Heizungen in Deutschland Ölheizungen waren.

Dürfen zukünftig noch Ölheizungen eingebaut werden?

Grundsätzlich sind Heizungsanlagen mit dem Brennstoff Öl nicht verboten. Entscheidend sind die Bestimmungen im Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG. Hier finden Sie den erforderlichen Handlungsbedarf einerseits für Besitzer mit Ölheizungen aber auch zu den Bestimmungen für den Neueinbau von Ölheizungen. Öl-Brennwertkessel dürfen bis 2026 noch ohne Auflagen eingebaut werden. Auch danach können Sie sich eine Ölheizung kaufen, doch muss diese dann bestimmte Auflagen erfüllen. So müssen diese Heizungen dann mit erneuerbaren Energien kombiniert werden.

Wird die Ölheizung bald verboten?

Heizungsanlagen mit Öl sind nicht per se verboten. Im Rahmen der Klimaziele der Bundesregierung hat diese nur festgelegt, dass ältere Ölheizungen modernisiert werden müssen und neue Ölheizungen bestimmten Anforderungen unterliegen müssen.

Wie lange dürfen Ölheizungen noch betrieben werden?

Die gesetzlichen Regelungen treten ab dem Jahr 2026 verbindlich in Kraft. Bis dahin dürfen die bestehenden Heizungen auf Ölbasis weiterbetrieben werden. Sie können sich auch eine neue Ölheizung kaufen. Allerdings mach es Sinn, sich bereits jetzt mit den erforderlichen Maßnahmen wie Ölheizung austauschen und mit den Kosten auseinanderzusetzen oder sich eine Ölheizung Alternative anzusehen.

Für die Heizungsanlagen mit Öl ab 2026 besteht eine Austauschpflicht. Die Ölheizung Austauschpflicht besagt, dass Ölkessel erneuert werden müssen, die 30 Jahre und älter und auch keine Niedertemperatur- bzw. Brennwertkessel sind.

Welche Vorteile und Nachteile gibt es bei Ölheizungen?

Ölheizungen sind vor allem in ländlichen Gebieten beliebt. Das hat viel mit den Vor- und Nachteilen dieser Heizungsart zu tun. Wir haben uns dies im Einzelnen angeschaut:

Vorteile der Öl-Heizungsanlage

  • Anschluss an das Gasnetz ist nicht erforderlich
  • Freie Wahl der Lieferanten für Öl (kein Vertragszwang)
  • Lässt sich mit erneuerbaren Energien kombinieren
  • Lässt sich vergleichsweise einfach umrüsten

Wo Licht ist, ist auch immer Schatten. Wir haben die Nachteile des Heizens mit Öl zusammengestellt:

Nachteile der Öl-Heizungsanlage

  • Brennstoff muss vorfinanziert werden
  • Kosten für Heizöl schwanken stark
  • Hoher Platzbedarf für Kessel und Anlage
  • Hohe Emissionen an CO2 und Feinstaub
  • relativ umweltschädlich

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Wie funktioniert eine Ölheizung?

In diesem Abschnitt beschäftigen wir uns mit der Funktionsweise dieser Heizungsart. Wir klären auch den Verbrauch und die Lebenszeit einer Heizanlage mit dem Brennstoff Öl auf.

Aufbau und Funktionsweise einer Ölheizung

Die Heizung mit dem Brennstoff Öl funktioniert relativ simpel. Der Brennstoff wird in einem Öltank aufbewahrt. Von dort wird das Heizöl zum Ölbrenner gepumpt. Der Brenner befindet sich im Heizkessel. Hier wird das Öl nun vorgewärmt. Das ist erforderlich, da Heizöl erst bei einer Temperatur von 55 Grad Celsius brennt. Das vorgewärmte Heizöl wird über eine Düse in den den Brennraum gespitzt, wo es sich entzündet. Die hieraus entstehende Wärme heizt das Wasser in der Heizung auf. Das heiße Wasser gelangt über eine Pumpe zu den einzelnen Heizkörpern im Haus.

Die Heizungsanlage mit Öl besteht entsprechend:

  • Öltank
  • Pumpe
  • Ölbrenner
  • Heizkessel
  • Düse
  • Brennraum
  • Umwälzpumpe
  • Heizkörper

Wie viel Öl verbraucht eine Ölheizung am Tag?

Der Verbrauch einer Heizungsanlage mit Öl hängt auch von der Art des Hauses ab, von der Dämmung aber auch von der Qualität und der Modernität der Heizung. Als Grundsatz gilt: Ein Liter Heizöl entspricht etwa 10 kWh. Verbrauchen Sie im Jahr 10.000 kWh, benötigen Sie rund 1.000 Liter Heizöl.

Ölheizung am Haus

Wie lange hält eine Ölheizung?

Eine Öl-Heizungsanlage hat eine Lebensdauer zwischen 20 und 30 Jahren. Die genaue Zahl hängt nicht zuletzt vom Verbrauch und von der Pflege und Wartung ab. Damit Ihre Heizung so alt wird, sollten Sie sie mindestens einmal im Jahr warten lassen.


 

Was kostet eine neue Ölheizung?

Wir wissen jetzt, dass es Ölheizungen auch in der Zukunft geben kann. Allerdings ist damit noch nicht geklärt, was diese speziellen Heizungen eigentlich kosten. Und alternativ wollen wir auch darlegen, was sind die Ölheizung Kosten im Übrigen.

Wie teuer ist eine Ölheizung?

Wer sich eine Ölheizung kaufen möchte, der muss sich mit den einmaligen Anschaffungskosten aber auch mit den laufenden Kosten beschäftigen. Wir haben die wichtigsten Kostenfaktoren zusammengestellt:

Kosten einer Ölheizung
Kostenart Betrag in Euro
Öl-Brennwertkessel 4000 bis 7000
Warmwasserspeicher 800 bis 1500
Öltank 2000 bis 4000
Installation 1200
Laufende Kosten für Heizöl 1000 bis 1500
Laufende Kosten für Jahreswartung 300

Die einmaligen Gesamtkosten für den erstmaligen Einbau dieser Heizungsart belaufen sich demnach auf etwa 8000 bis 10.000 €. Hinzu kommen jährliche Kosten für Heizöl und Wartung zwischen 1300 und 1800 €.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Die Förderung von Ölheizung Kosten hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Die Förderprogramm, die es hierzu gab, wurden in den letzten Jahren deutlich reduziert bzw. angepasst. Möglich ist aber eine Förderung, wenn Sie die Ölheizung austauschen lassen wollen oder wenn Sie eine alte Anlage modernisieren möchten. So können Sie die Ölheizung umrüsten auf Wärmepumpen Kosten durch Förderung reduzieren.

Dies korrespondiert insbesondere mit den Bestimmungen des Gebäudeenergiegesetzes, dass vorsieht, dass die Ölheizung ab 2026 nicht mehr eingebaut werden darf, wenn es sich dabei um eine Alleinheizung handelt oder wenn alternative Heizungen wie Gas oder Fernwärme nicht zur Verfügung stehen.

Nachstehend alle Förderungen der Heizungsmodernisierung auf einen Blick:

  • BAFA-Förderung „Bundesförderung für effiziente Gebäude - Anlagen zur Wärmeerzeugung" - 20 bis 35 % Förderung
  • BAFA-Förderung „Bundesförderung für effiziente Gebäude - Heizungsoptimierung“ - 20 % Förderung
  • KfW-Programm 151/152 - Kredit bis zu 120000 € bzw. 50000 €
  • Steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierungen - 20 % der Kosten drei Jahre lang steuerlich absetzbar

Was sollte man bei einem Kauf einer Ölheizung beachten?

Wenn Sie sich eine neue Ölheizung kaufen möchten, sollten Sie darauf achten, dass der Heizkessel mit der neuesten Technik arbeitet. Das ist einerseits wichtig im Hinblick auf die Regelungen, die nach 2026 gelten. Auf der anderen Seite arbeiten ältere Heizkessel ineffizient und bieten deshalb kein gutes Aufwand-Nutzen-Verhältnis.

Moderne Anlagen nutzen die Brennwerttechnik. Diese Technologie nutzt auch die Wärme in den Abgasen. Hier liegt die Energieausnutzung bei bis zu 98 Prozent. Ab 2026 wird es auch erforderlich, die Heizung mit Öl zu kombinieren, zum Beispiel mit Solarthermie. Die Solaranlage kann dabei das Nutzwasser erwärmen, während die Heizanlage das Gebäude mit Wärme versorgt. Durch das Einsparen von Öl wird der Geldbeutel und die Umwelt entlastet.

Ist eine neue Ölheizung noch sinnvoll?

Als Hausbesitzer fragt man sich jetzt natürlich, wie sinnvoll es ist, in eine neue Heizung mit dem Brennstoff Öl zu investieren. Die Antwort lautet: ja, aber. Der Kauf einer Ölheizungsanlage lohnt sich nur mit der Verwendung von modernen Öl-Brennwertheizungen. Zudem muss die Heizungsanlage mit erneuerbaren Energien kombiniert werden. Auf diese Weise bietet sie nicht nur eine effiziente, sondern auch eine klimafreundliche Perspektive.


 

Austauschpflicht für alte Ölheizung

Was tun, wenn Sie eine ältere Heizungsanlage besitzen? Welche Aufgaben kommen demnächst auf Sie zu und lohnt sich, die Ölheizung zu ersetzen?

Austauschpflicht gemäß GEG

Mit dem Ziel, das Klima zu entlasten, wird die Austauschpflicht für veraltete Heizungsanlagen ausgeweitet. Deshalb dürfen ab 2026 auch keine neuen Heizungen mit öl als Brennstoff eingebaut werden. Allerdings gibt es auch Ausnahmen von der generellen Austauschpflicht. Beispielsweise sind Gebäude von dieser Verpflichtung ausgenommen, wenn in ihnen keine klimafreundlichere Wärmeerzeugung machbar ist. Zum Beispiel, wenn es vor Ort keinen Gas- oder Fernwärmenetzanschluss gibt. Eine weitere Ausnahme liegt vor, wenn eine anteilige Deckung des Heizbedarfs technisch nicht durch erneuerbare Energien umgesetzt werden kann. Zusätzlich sind Hybridlösungen möglich wie die Kombination von modernen Öl-Brennwertkessel mit erneuerbaren Energien.

Was kostet der Austausch einer Ölheizung?

Über die Kosten einer neuen Heizungsanlage haben wir bereits geschrieben. Doch stellt sich die Frage: Kann ich die Kosten für eine neue Heizung mit einer Förderung reduzieren? Bis vor wenigen Jahren war dies relativ unproblematisch möglich. Allerdings wurden die Förderprogramme in den letzten Jahren verschärft. Eine staatliche Förderung gibt es Moment nur beim Austausch einer ölbetriebene Anlage durch eine neue Heizung auf der Grundlage von erneuerbaren Energien.

Welche Alternativen gibt es für die Ölheizung?

Statt einer mit Öl betriebenen Heizung gibt es Alternativen. Zum Beispiel eine Gasheizung. Eine moderne Gasheizung verfügt über eine durchschnittliche Lebensdauer von wenigstens 15 Jahren. Die Kosten sind ähnlich hoch wie bei einer Heizungsanlage auf Ölbasis.

Großer Beliebtheit erfreut sich die Pelletheizung. Diese Heizungsanlage kommt auf eine durchschnittliche Lebensdauer von ungefähr 20 Jahren. Sie ist allerdings sehr pflege- und wartungsintensiv. Sie sollten auch qualitativ hochwertige Pellets verwenden. Andernfalls arbeitet Ihre Heizung nicht wie erhofft. Für den Umstieg von der ölbetriebenen Heizung auf eine Alternative bietet sich die Pelletheizung an. Sie können den vorhandenen Öltank als Lager für die Pellets verwenden. Außerdem erfüllt die Pelletheizung auch die Umwelt- und Klimaanforderungen der Bundesregierung.

Weitere Alternativen sind:

  • Brennstoffzellenheizung
  • Blockheizkraftwerk
  • Wärmepumpe

 

Modernisierung Ölheizung

Angenommen, Sie verfügen über eine Heizungsanlage auf Ölbasis und möchten diese behalten. Lohnt sich die Modernisierung und wann sollten Sie diese vornehmen?

Wann sollte ich die Ölheizung modernisieren?

Das Risiko, dass eine Heizungsanlage einen Schaden nimmt oder unwirtschaftlich arbeitet, steigt mit dem Alter der Anlage. Bei älteren Anlagen droht sogar ein Komplettausfall, der besonders in der Heizperiode sehr bedenklich ist. Mit der Modernisierung der Heizungsanlage erreichen Sie viele Vorteile:

  • Effizienterer Einsatz von Brennstoffen
  • Heizkosten bis zu 30 % senken
  • Zuverlässigkeit
  • Schutz der Umwelt
  • Wertsteigerung des Hauses

Der beste Zeitpunkt für die Modernisierung einer Heizung liegt zum Ende des Frühjahrs und im Sommer. Dies bedingt, dass Heizkörper, Heizkessel und andere Bestandteile der Heizungsanlage noch in Ordnung sind. Die Jahreszeit ist bei der Modernisierung bedeutsam. Die Arbeiten nehmen je nach Umfang einige Tage in Anspruch. Die Heizung wird für diese Zeit abgestellt.

Gerade bei Heizungsanlagen mit Ölbrennstoff besteht nicht immer die Wahl, ob und wann die Heizung modernisiert werden soll. Ältere Heizsystemen müssen nach dem Gebäudeenergiegesetz modernisiert werden. Diese Modernisierung sollten Sie zeitnah ausführen.

Wie finde ich raus, ob meine Heizung modernisiert werden sollte?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, halten Sie Rücksprache mit einem Installateur oder einem Fachmann Ihrer Wahl. Dies gilt auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Modernisierung der Heizungsanlage wirtschaftlich rentabel wird. Experten bieten die Begutachtung des Hauses meist kostenlos an und erstellen Ihnen einen Vorschlag.

Etwas dazu gelernt?Wir kennen sich nicht nur damit gut aus, sondern sind auch Experten im Anbieterwechsel.

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FAQ

🕖 Wie lange darf man noch eine Ölheizung?

Heizungsanlagen mit Öl sind bis 2026 in der jetzigen Form erlaubt; danach müssen sie modernisiert oder mit erneuerbaren Energien verbunden werden.

🔮 Hat die Ölheizung noch Zukunft?

Das Heizen mit Öl hat nur dann eine Zukunft, wenn Sie auf neue Technik und Verbund mit erneuerbaren Energien setzen.

❓ Ist eine neue Ölheizung noch sinnvoll?

Heizungsanlagen, die mit dem Brennstoff Öl funktionieren, können sinnvoll sein. Das bedingt, dass sie technisch auf dem neuesten Stand sind und mit erneuerbaren Energien kombiniert werden.

🤔 Wie lange darf man in Österreich noch mit Öl heizen?

Für unser Nachbarland gilt die gesetzliche Pflicht bis 2035.

Aktualisiert am 2 Dez, 2022

anh

Content Managerin

Nach ihrem Abschluss ist Anh als Content Managerin bei papernest eingestiegen. Ihr Ziel ist es, mit ihren Artikeln den Lesern*Innen einen Überblick über den deutschen Energiemarkt und dessen Entwicklungen zu verschaffen.