Den eigenen Gasverbrauch berechnen und Geld sparen

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Den eigenen Gasverbrauch zu berechnen ist für den Haushalt und das Budget aus verschiedenen Gründen wichtig. Zum einen lässt sich dadurch der beste Tarif finden. Zum anderen kann sich durch einen Vergleich auch Sparpotenzial zeigen. Beides ist angesichts steigender Gaspreise wichtig. In diesem Beitrag zeigen wir daher, wie Sie den eigenen Bedarf ermitteln können und welche Möglichkeiten Sie dazu bestehen, diesen zu senken. Neben dem Geringeren Verbrauch wird Ihre Gasrechnung am Ende des Jahres wieder ein wenig angenehmer aussehen.
Letzte Aktualisierung : November 2022

 
Hierfür müssen Sie nicht auf angenehme Gewohnheiten verzichten, können aber dennoch die laufenden Kosten reduzieren. Daher finden sich wertvolle Tipps im Folgenden, die sich im Alltag einfach umsetzen lassen und auch in Zukunft dabei helfen, die Ausgaben gering zu halten.

 

Den eigenen Gasverbrauch berechnen

Um den eigenen Gasverbrauch zuhause zu berechnen, finden sich verschiedene Wege und Möglichkeiten. Zum einen kann die Grundfläche beziehungsweise Wohnfläche und der durchschnittliche Verbrauch als Orientierung verwendet werden.

Zum anderen ist es möglich, den individuellen Verbrauch mit einer Formel auszurechnen. Hinzu kommt, dass es noch eine weitere und sehr einfache Möglichkeit gibt, den Bedarf in Erfahrung zu bringen. Wie dies im Einzelnen funktioniert, zeigen wir hier.

Wohnfläche als Orientierung

Die Quadratmeter der Wohnfläche können als Orientierung dazu dienen, den Gasverbrauch zu bestimmen. Es handelt sich dabei jedoch nur um Schätzwerte, die beispielsweise durch das Heizverhalten, die Dämmung und weitere Faktoren beeinflusst werden kann.

Ungefähre Werte je Größe der Wohnung sind:

Wohnfläche als Orientierung
Größe in Quadratmetern Verbrauch in Kilowattstunden
45 m² 3.500 kWh
90 m² 12.600 kWh
115 m² 20.000 kWh

Als grober Anhaltspunkt bietet sich diese Übersicht bei dem Vergleich verschiedener Tarife an.

Gasverbrauch berechnen mit einer Formel

Die Formel für die Berechnung des Gasverbrauchs setzt sich aus drei Faktoren zusammen. Bei diesen handelt es sich um die Wohnfläche in Kubikmetern, den Brennwert und die Zustandszahl.

Zunächst muss also die Wohnfläche vermessen beziehungsweise aus der Quadratmeterzahl die Angabe in Kubikmetern gewonnen werden. Das folgende Beispiel zeigt, wie es funktioniert:

Eine Wohnung hat eine Grundfläche von 50 Quadratmetern. Die Deckenhöhe liegt bei 2,5 Metern. Diese beiden Faktoren werden miteinander multipliziert.

50 Quadratmeter x 2,5 Meter = 125 Kubikmeter

Beträgt die Deckenhöhe hingegen drei Meter, wie es beispielsweise in Altbauten häufig der Fall ist, liegt das Ergebnis bei 150 Kubikmeter.

Nun fehlen jedoch noch der Brennwert (H) und die Zustandszahl (Z). Hier dient wieder eine Beispielrechnung der Verdeutlichung. Dabei verwenden wir die folgenden Werte:

  • Brennwert = 10 kWh/Kubikmeter
  • Zustandszahl = 0,95
  • Kubikmeter = 125
Diese werden in die Gasverbrauchs-Formel Brennwert x Zustandszahl x Kubikmeter eingesetzt:

10 x 0,95 x 125 = 1.187,5 kWh

Bei einer Wohnfläche mit einem Volumen von 125 Kubikmetern liegt der Verbrauch also bei 1.187,5 Kilowattstunden Gas.

Allerdings handelt es sich auch hierbei nur um eine Orientierung. Denn wie hoch der Verbrauch wirklich ausfällt, ist von weiteren Punkten abhängig.

Welche Faktoren beeinflussen ihren Gasverbrauch?

Verschiedene Kriterien entscheiden darüber, wie hoch der Gasverbrauch in der Praxis wirklich ausfällt. Bei diesen handelt es sich um:

  • Heizverhalten
  • Wasserverbrauch
  • Art der Heizung
  • Isolierung beziehungsweise Dämmung
  • Anzahl der Personen
  • Art des Hauses

Wer es gerne warm mag und dadurch mehr heizt, verbraucht selbstverständlich mehr Gas als jemand, der die Raumtemperatur konstant bei maximal 18 Grad Celsius hält. Ähnlich verhält es sich beim Wasserverbrauch. Sofern dieses ebenfalls mit Gas erhitzt wird.

Wird häufig und lange geduscht oder gebadet, ist der Bedarf höher. Handelt es sich hingegen um einen Durchlauferhitzer, wird das warme Wasser mit Strom erzeugt. Dementsprechend schlagen sich die Kosten also an anderer Stelle nieder.

Bei der Art der Heizung und der Dämmung spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Neue Geräte und Materialien sind effizienter. Heizungen haben im Vergleich zu alten Geräten einen geringeren Verbrauch. Moderne Isolationsmaterialien halten die Wärme besser und verhindern daher das schnelle Auskühlen der Wohnung. In der Folge muss weniger geheizt werden.

Bei der Anzahl der Personen ist die Auswirkung in der Regel auf den Wasserverbrauch beschränkt. Dieser Faktor spielt also nur dann eine Rolle für den Gasbedarf, wenn das Wasser mit Gas erwärmt wird.

Bei der Art des Hauses gilt, je mehr Hauswände im Verhältnis zu den Räumen vorhanden sind, umso mehr Gas wird verbraucht. Ein Einfamilienhaus hat daher in Relation betrachtet einen höheren Verbrauch als eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.

Der Gasverbrauchsrechner und seine Vorteile

Mit einem Gasverbrauchsrechner lässt sich der eigene Bedarf auch dann schnell und einfach ausrechnen, wenn gerade kein Taschenrechner zur Verfügung steht. Die erforderlichen Werte müssen aber dennoch bekannt sein, um ein akkurates Ergebnis zu erzielen.

Die letzte Rechnung nutzen

Besonders einfach den aktuellen Gasverbrauch herauszufinden, ist ein Blick auf die letzte Rechnung. Hier steht, wie hoch der Bedarf wirklich ausfällt. Wird dieser Wert mit dem durchschnittlichem Verbrauch verglichen, kann festgestellt werden, ob das Umsetzen von Tipps zum Gassparen sinnvoll ist.

Was ist der Brennwert?

Der Brennwert gibt an, wie hoch der Energiegehalt des verwendeten Gases ist. Er wird in Kilowattstunden pro Kubikmeter angegeben. Zu finden ist die Angabe auf der Gasrechnung. Ebenso lässt er sich beispielsweise beim Gasversorger in Erfahrung bringen.

Was ist die Zustandszahl?

Die Zustandszahl gibt das Verhältnis zwischen dem Gasvolumen im Normalzustand und dem Betriebszustand an. Die Zahl wird mit der Einheit Kilowattstunde oder Kubikmeter angegeben. Sie können Sie Ihrer Gasrechnung entnehmen oder sie beim Energieversorger in Erfahrung bringen.

 

Gaskosten berechnen

Um die Gaskosten zu berechnen, wird der Preis einer Kilowattstunde mit dem eigenen Gasverbrauch multipliziert. Gehen wir von dem Gasverbrauch aus unserer Beispielrechnung sowie von einem Betrag von 15 Cent pro Kilowattstunde aus, ergibt sich das folgende Resultat:

1.187,5 Kilowattstunden Gas x 15 Cent pro Kilowattstunde = 17.812,5 Cent = 178,125 Euro

Wie teuer ist eine kWh Gas in 2022?

Aktuell liegen die Gaskosten bei etwa 14,5 Cent pro Kilowattstunde. Die Kosten sind im Vergleich zu den Vorjahren erheblich gestiegen. Die weitere Entwicklung ist unberechenbar.

Warum ist Gas aktuell so teuer?

Für die gestiegenen Kosten zeigen sich hauptsächlich zwei Faktoren verantwortlich. Zum einen ist die verstärkte Besteuerung ausschlaggebend für die höheren Preise.

Zum anderen hat der Krieg in der Ukraine einen starken Einfluss auf die Preise. Denn aus Angst vor Verknappung steigen die Gaspreise an der Börse, was an die Verbraucher weitergegeben wird.

Was kann mit 1 kWh Gas gemacht werden?

Die Einheit des Gases ist Kilowattstunde (kWh). Doch was kann mit einer Kilowattstunde erreicht werden? Da Erdgas zum Heizen und zum Erhitzen von Wasser eingesetzt wird, lässt sich damit die Temperatur der Luft und des Wassers erhöhen. Um wie viel sie ansteigt und welche Volumen möglich sind, ist von der Effizienz der jeweiligen Anlagen abhängig.

Beispielrechnung der Gaskosten eines Hauses für 1 Jahr

Bei einer Wohnfläche von 125 Quadratmetern und einer Deckenhöhe von 2,5 Metern ergibt sich eine Kubikmeteranzahl von 312,5. Der Brennwert liegt wiederum bei zehn Kilowattstunden pro Kubikmeter und die Zustandszahl bei 0,95. Daraus ergeben sich also die Faktoren:

  • Brennwert = 10 kWh/Kubikmeter
  • Zustandszahl = 0,95
  • Kubikmeter = 312,5

Die Beispielrechnung lautet also 10 x 0,95 x 312,5 = 2.968,75. Das bedeutete, dass etwa 2.968,75 Kilowattstunden Gas verbraucht werden. Dieser Wert kann abhängig von den beeinträchtigenden Faktoren selbstverständlich auch höher oder niedriger ausfallen.

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Jährlicher Gasverbrauch in Deutschland im Durchschnitt

Der durchschnittliche Gasverbrauch pro Jahr kann nach unterschiedlichen Kriterien geordnet werden. Die folgenden Beispiele dienen als Orientierung.

Gasverbrauch eines Haushalts je Fläche:

Gasverbrauch eines Haushaltes
Größe in Quadratmetern Verbrauch in Kilowattstunden
50 m² 5.000 bis 7.000 kWh
100 m² 12.000 bis 15.000 kWh
150 m² 20.000 bis 40.000 kWh

Die Unterschiede ergeben sich unter anderem dadurch, ob die Warmwasserbereitung ebenfalls über Gas erfolgt.

Durchschnittlicher Gasverbrauch pro Person
Anzahl der Personen Verbrauch in Kilowattstunden
1 2.500 bis 5.000 kWh
2 5.000 bis 10.000 kWh
3 7.500 bis 10.000 kWh
4 10.000 bis 20.000 kWh
5 15.000 bis 40.000 kWh

Hierbei finden sich je nach Quelle erhebliche Unterschiede. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Dämmung, Wohnung oder Haus sowie Warmwasserbereitung wichtige Rollen spielen.

 

Top 5 Tipps zum Sparen von Gas

Wenn Sie gezielt Gas und damit Kosten sparen möchten, helfen unsere Tipps dabei.

Raumtemperatur senken

Tipp 1: Raumtemperatur senken

Heizen ist wichtig für das Wohlbefinden und zur Vorbeugung von Schimmel. Dafür reicht aber eine Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius in der Regel aus. Wer deutlich darüber liegt und viel heizt, sollte gezielt versuchen, die Zimmertemperatur wenigstens um ein Grad zu senken und zudem Räume nur dann stärker zu heizen, wenn sie genutzt werden. Das kann bereits eine Reduzierung des Verbrauchs um fünf Prozent bewirken.

In der Nacht können also beispielsweise alle Räume etwas kälter sein.

Tipp 2: Heizungen freihalten und warten

Damit sich die warme Luft richtig verteilen kann, dürfen Heizkörper nicht zugestellt oder verdeckt werden. Möbel sollten also nicht zu nah an ihnen stehen. Zudem sollte die Heizung regelmäßig entlüftet werden.

Tipp 3: Richtig lüften und duschen

Häufiges Stoßlüften über den Tag verteilt sorgt für ausreichend frische Luft und Sauerstoff in Wohnung oder Haus. Dabei kühlen Wände, Böden und andere Oberflächen jedoch nicht aus, sodass weniger geheizt werden kann.

Auch wenn eine lange, warme Dusche sehr entspannend sein kann, wird dabei sehr viel Gas und Wasser verbraucht. Besser ist zu diesem Zweck oftmals ein Wannenbad. Zudem sollte das Wasser nicht fließen, während die Haare shampooniert oder die Haut eingeseift wird.

Eine Umstellung auf einen Durchlauferhitzer kann ebenfalls sinnvoll sein. Hier sollten Sie im Vorfeld jedoch genau vergleichen, denn auch die Strompreise steigen.

Tipp 4: Bessere Dämmung verwenden

Moderne Dämmmaterialien stellen einen deutlich besseren Schutz dar als alte Varianten. Sie reduzieren daher die Heizkosten. Aufgrund der steigenden Preise für Strom, Öl und Gas ist eine Investition in eine entsprechende Dämmung daher oftmals sinnvoll.

Tipp 5: Effizientere Geräte nutzen

Ebenso wie bei der Dämmung zeigen sich moderne Geräte effizienter. Bei alten Heizkörpern sollten Sie daher über einen Austausch nachdenken. Gleiches gilt für den Warmwasserbereiter.

 

Mit Ökogas Strom sparen und Umwelt schonen

Bei dem Einsatz von Gas entstehen CO2-Emissionen, die sich negativ auf das Klima auswirken. Das verhält sich auch bei Ökogas nicht anders. Allerdings unterstützen Sie mit dem Verbrauch von Ökogas Projekte zum Klimaschutz, die einen Ausgleich darstellen sollen. Daher wird auch von klimaneutralem Gas gesprochen.

Anfangs waren die Ökotarife teurer, das hat sich nun jedoch gewandelt. Der Grund dafür findet sich in der CO2-Steuer in Deutschland, die deutlich erhöht wurde.

Die Vorteile von Ökogas liegen damit klar in dem Schutz der Umwelt bei vergleichsweise geringen Preisen. Ein potenzieller Nachteil ist jedoch, dass Ökogas oder Klimagas abhängig von Anbieter und Tarif auch als Gemisch mit normalem Erdgas angeboten werden kann. Wenige Prozent Ökogas reichen dafür aus.

Sie sollten daher im Vorfeld immer auf die Zusammensetzung achten.

Die besten Ökogas-Tarife zu vergleichen ist ebenfalls sinnvoll. Das kann jedoch nur regional geschehen. Zudem unterscheiden sich die Kosten auch abhängig vom jeweiligen Verbrauch. Bei einem geringen Bedarf sind die Preise pro Kilowattstunde meist höher als bei einem großen Bedarf.

Etwas dazu gelernt?Wir kennen sich nicht nur damit gut aus, sondern sind auch Experten im Anbieterwechsel.

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FAQ

Wie berechne ich meinen Gasverbrauch?

Sie können hierfür die Gasverbrauch-Formel anwenden, die sich aus den Kubikmetern, dem Brennwert und der Zustandszahl zusammensetzt. Die drei Werte werden miteinander multipliziert. Alternativ kann ein Gasverbrauchsrechner verwendet werden. Ebenfalls möglich ist es, den Verbrauch der Gasrechnung zu entnehmen.

Was kostet 1 kWh Gas in 2022?

Durchschnittlich muss bei dem aktuellen Stand mit 14,5 Cent pro Kilowattstunde gerechnet werden. Die weitere Preisentwicklung ist jedoch aufgrund der Ukraine-Krise nicht absehbar.

Wie kann ich Gas sparen?

Bereits einfache Änderungen in Bezug auf das Heizen, Lüften und Duschen oder Baden bieten ein großes Einsparpotenzial. Hierzu können moderne Geräte und Dämmmaterialien verwendet werden. Generell gilt: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Daher kann beispielsweise die Zimmertemperatur um ein oder zwei Grad gesenkt werden, Lüften nur noch stoßweise, aber häufig erfolgen und beim Duschen das Wasser nur dann laufen, wenn ein Abspülen erforderlich ist.

Wie hoch ist ein normaler Gasverbrauch?

Das ist von mehreren Faktoren abhängig. Ein bedeutender Unterschied ist es bereits, ob die Warmwasserbereitung ebenfalls mit Gas betrieben wird oder nur die Heizung damit versorgt wird. Pro Person sollte ein Jahresverbrauch von mindestens 2.500 kWh einkalkuliert werden.

Was verbraucht das meiste Gas Zuhause?

In der Regel handelt es sich dabei um die Heizung und das Warmwasser. Hinzukommen kann allerdings auch das Kochen. Dennoch stellt das Warmwasser und das Heizen meist den größten Faktor dar.
 

Aktualisiert am 2 Dez, 2022

Ivan

Energie Spezialist

Ivan ist ein SEO manager bei papernest, der sich auf den Deutschen Energiemarkt spezialisiert. Als Absolvent der ESADE, sieht es Ivan als seine Verantwortung den veralteten Energiemarkt zu modernisieren.